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"Junge Menschen debattieren mit Herz und Leidenschaft"

Gruppenfoto (v.l.): Ansgar Kemmann (Hertie-Stiftung), Malte Janssen (Moderator, verdeckt), Clara Paulina Sandstedt, Ben Flodman, Emma Sallai, Lars Leiße, Felicia Reinstädt (Radio Bremen Next), Yette Strauss Suhr, Charlott Hallier, Anna Dudek und Claudia Bogedan

04.05.2018 - Shitstorms auf Twitter, hasserfüllte Kommentare unter Online-Artikeln oder störendende Zwischenrufe im Plenarsaal – nicht nur bei kontroversen Themen ist der Ton in der Debatte heute oft rau und verhindert einen echten Austausch. Wie es besser geht, zeigen die Gewinner des Landesfinales von „Jugend debattiert“ in Bremen, die sich heute im Plenarsaal des Landtags den Fragen widmeten: „Sollen retuschierte Model-Fotos wie in Frankreich gekennzeichnet werden müssen?“ und „Soll e-Sport in Deutschland als Sportart anerkannt werden?“ Jugend debattiert heißt das große Schulprojekt mit Unterrichtsreihe und Wettbewerb, für dessen Bundesebene sich die vier jungen Redner jetzt qualifiziert haben.

Dabei helfen klare Regeln: Pro Debatte vier Schüler, eine Streitfrage, 24 Minuten Dauer. Inhalte und Argumente zum Thema müssen sitzen, denn wer Pro oder Contra vertritt, wird erst kurz vor dem Wettbewerb ausgelost.

Rund 3800 Schüler in knapp 30 Schulen haben sich im laufenden Schuljahr in Bremen und Bremerhaven im Rahmen einer Unterrichtsreihe an Jugend debattiert beteiligt. Wettbewerbe fanden zuvor bereits auf Schul- und Regionalebene statt. Die beiden Debattensieger und die jeweils Zweitplatzierten vertreten Bremen zunächst bei der Qualifikation zur Bundesebene in Berlin. Dort werden sich vom 16. Juni 2018 dann die acht besten Debattanten aus ganz Deutschland im Bundesfinale gegenüberstehen.

Als Preis für ihren heutigen Erfolg erhalten alle vier Sieger ein fünftägiges intensives Rhetorik-Training, das sie gemeinsam mit den Siegern der anderen Länder auf die Bundesebene des Wettbewerbs vorbereitet.

Dr. Claudia Bogedan, Senatorin für Kinder und Bildung: „Der Wettbewerb Jugend debattiert ist ein wichtiger Baustein für die Demokratieerziehung. Wir wollen junge Menschen zu starken, selbstbewussten Persönlichkeiten ausbilden, egal wo sie aufgewachsen sind. Im Land Bremen sind die Debatten besonders beeindruckend, weil die jungen Menschen hier mit viel Herz und Leidenschaft argumentieren. Ich gratuliere den Preisträgern und allen Teilnehmern, denn alle sind Gewinner.“

„Heute hat man oft den Eindruck, dass derjenige eine Debatte gewinnt, der am lautesten schreit und den Gegenüber am häufigsten einen Lügner nennt“, so Bürgerschaftspräsident und Hausherr Christian Weber. „Dieser raue Ton hält leider auch in immer mehr Parlamenten Einzug – dabei sollte doch gerade dort der sachliche Austausch mit dem politischen Gegner das Ziel sein. Umso mehr freut es mich, dass hier eine neue Generation ganz hervorragender Rednerinnen und Redner heranwächst, die mit ihrem rhetorischen Können und ihrer Fachkenntnis eine Gewinn für jedes Parlament wären.“

Mit Jugend debattiert wollen die beteiligten Stiftungen Schüler aller Schularten ab Klasse 5 ermutigen, durch Debattentraining ihre sprachliche, politische und persönliche Bildung zu verbessern.

Jugend debattiert ist eine Initiative des Bundespräsidenten und steht unter seiner Schirmherrschaft. Partner sind die Hertie-Stiftung, die Robert Bosch Stiftung, die Stiftung Mercator und die Heinz Nixdorf Stiftung sowie die Kultusministerkonferenz, die Kultusministerien und die Parlamente der Länder. Die Finalisten im Landeswettbewerb Jugend debattiert in Bremen 2018:

Debatte Altersgruppe 1 (Klassen 8 bis 10):
1. Platz: Clara Paulina Sandstedt, Gymnasium Vegesack, Bremen
2. Platz: Emma Sallai, Gymnasium an der Hamburger Straße, Bremen
3. Platz: Ben Flodman, Oberschule am Barkhof, Bremen
4. Platz: Aleyna Akpinar, Altes Gymnasium, Bremen

Debatte Altersgruppe 2 (Jahrgangsstufen 11 bis 13):
1. Platz: Anna Dudek, St.-Johannis-Schule, Bremen
2. Platz: Charlott Hallier, Altes Gymnasium, Bremen
3. Platz: Lars Leiße, Altes Gymnasium, Bremen
4. Platz: Yette Strauss Suhr, Schulzentrum Geschwister Scholl, Bremerhaven