Mit der feierlichen Eröffnung des Internats der sportbetonten Oberschule Ronzelenstraße wurde jetzt ein „dicker Meilenstein“ für den Spitzen- und Breitensport in Bremen gesetzt. Ein Kraftakt für den Träger Bremer Hockey Club (BHC), die Schule sowie für das Bildungs- und das Sportressort.Bremens Bildungsstaatsrat Torsten Klieme freut sich riesig: „Für Bremen ist das ein sehr großer Schritt. Die enge Verbindung von leistungssportlicher Karriere und bestmöglicher Bildung ist immens wichtig. Ein Internat ist dabei unverzichtbar. Wir sind auf der Karte des Leistungssports in Deutschland momentan noch nicht die ganz große Nummer, aber wir sind eine Nummer. Wir haben in Bremen Spitzenmannschaften, Erst- und Zeitligisten, erfolgreiche Sportpersönlichkeiten und nun haben wir mit dem Internat ein weiteres Puzzleteil. Viele Jahre haben wir damit zugebracht, Einzelmaßnahmen zu stemmen, häufig aber das Ganze nicht immer im Blick gehabt. Das Internat ist eine gemeinsame Aktion und genau da müssen wir jetzt weitermachen. Ich danke der Schule dem BHC und allen, die zu diesem Erfolg beigetragen haben. Wir sehen, Leistungssport ist in Bremen etwas Wert, ohne die Bedeutung des Breitensports zu schmälern.“ Olaf Bull, Staatsrat beim Sportsenator, erklärte: „Es ist ein Freudentag für die Sportlandschaft Bremens. Insgesamt muss es eine gute Balance zwischen dem Spitzen- und dem Breitensport geben.“ Hermi Auner, Schulleiterin der Ronzelenstraße betonte die „extrem vertrauensvolle Zusammenarbeit“ mit dem BHC.
Sarat Matin, Präsident des BHC, stellte ebenfalls die gute Zusammenarbeit in den Vordergrund - auch mit „der Behörde“.
Bildungssenatorin Sascha Aulepp konnte leider nicht vor Ort sein, freute sich aber aus der Ferne: „Schülerinnen und Schüler mit außerordentlichem leistungssportlichen Können aus andere Bundesländern bekommen so einen sehr guten Platz zum Lernen, Trainieren und Wohnen, um ihr Sporttalent zu verwirklichen und den bestmöglichen Schulabschluss zu erreichen.“
Die weitere Perspektive zeigte Annette Kemp, Sportreferentin bei der Senatorin für Kinder und Bildung, auf: „Nun geht‘s weiter auf dem Weg zur Eliteschule des Sports - hoffentlich mit Siebenmeilenstiefeln. Etwas platt gesagt, die Zertifizierung steht auf drei Säulen: Schule, Internat und Sport (Fachverbände, Spitzenverbände). Wir arbeiten intensiv an der engen Verflechtung und noch offenen Fragen. Für Menschen mit motorischer Hochbegabung biete die Ronzelenstraße schon jetzt eine herausragende Perspektive.“
Hintergrund zum Internat:
Und wie lebt es sich im neuen Sportinternat? Das wichtigste sind natürlich die Sportler:innen. Sechs junge Männer (zwei Basketballer und vier Handballer) wohnen im Internat, bald soll der siebte Bewohner dazu kommen. Einer von ihnen ist Kron Ejupi. Der 17jährige wohnt seit vier Wochen in der Sportetage der Mary-Astell-Straße und fühlt sich dort richtig wohl. „Es ist wirklich klasse hier, ich werde sehr gut betreut, auch medizinisch“. Vor 15 Wochen musste der Basketballer nach einem Kreuzbandriss und Meniskusschaden unters Messer. „Jetzt wird alles wieder gut, ich fange an zu trainieren“. Der Sportler kam aus der Nähe von Düsseldorf nach Bremen. „Die Bedingungen sind einfach sehr gut. Neben dem Sport werde ich hier mein Abi machen.“