Das Projekt „Mein Körper gehört mir!“ ist eine Herzensangelegenheit, auf die die Schule nicht verzichten möchte. Durch die Verstetigung der souveränen Verstärkungsmittel wird es uns ermöglicht, langfristig dieses Projekt zu finanzieren und somit im Schulprogramm zu etablieren.
Die Tami-Oelfken-Schule arbeitet aktuell an einem „Schutzkonzept zur Prävention von sexueller Gewalt und Übergriffen“. Das Projekt „Mein Körper gehört mir!“ soll die Schüle:rinnen für die Thematik sensibilisieren. Im nahen sozialen Umfeld der Kinder kann es immer wieder Erwachsene geben, die das Vertrauen der Kinder missbrauchen. Gerade im nahen sozialen Umfeld verschwimmen die Grenzen zwischen Nähe und Missbrauch sehr langsam. Mit dem interaktiven Programm „Mein Körper gehört mir!“ ermutigt die theaterpädagogische Werkstatt aus Osnabrück deshalb schon seit 20 Jahren Kinder, ihren „Nein-Gefühlen“ uneingeschränkt zu vertrauen, anderen von ihnen zu erzählen und sich Hilfe zu holen.
An drei Terminen geht die Theatergruppe aktiv mit Kindern und Schulpersonal ins Gespräch. Es handelt sich nicht um ein reines Theaterstück, sondern eine Art Mitmachtheater: Die Kinder lernen zunächst die realen Personen kennen, die dann in verschiedene Rollen schlüpfen. In kindgerechter Sprache werden anschließend verschiedene Szenen gespielt. Durch die aktive Einbindung der Schülerinnen und Schüler werden diese zum Mitdenken, Mitfühlen und Mitreden angeregt.
Die Geschichten und Botschaften verinnerlichen sich somit und werden auch nach der letzten „Mein Körper gehört mir!“-Stunde noch Thema für die Kinder sein. Die Schüler:innenschaft und deren Eltern sowie das Schulpersonal haben dann eine gemeinsame Ausgangslage, um künftig immer wieder auf diese Thematik zurück zu kommen. Die Theatergruppe geht außerdem in Nachgespräche mit dem Schulpersonal und berichtet diesem von ihren Beobachtungen. So kann es sein, dass dieses geschulte Personal dem Kollegium wertvolle Hinweise aufzeigen kann.
Den Schüler:innen, die direkt an dem Projekt teilnehmen, werden praktische Strategien vermittelt. Die Gefahr, Opfer eines sexuellen Übergriffs zu werden, wird reduziert. Kinder, die wissen, wie sie sich in unsicheren Situationen verhalten können, gehen gestärkt durchs Leben. Dadurch, dass die Schule diese Thematik aufgreift, besteht die Hoffnung, dass eine größere Bereitschaft im Quartier entsteht, über diese Dinge zu sprechen. Viele Eltern fühlen sich nicht kompetent genug, mit ihren Kindern über sexuelle Gewalt zu sprechen. Bei entsprechender Resonanz wäre es denkbar, diese Thematik (mit der Unterstützung von Fachpersonal) auch im Elterncafé der Tami-Oelfken-Schule aufzugreifen und dadurch langfristig und nachhaltig im Quartier mit dieser Thematik zu arbeiten.
Durch die souveränen Verstärkungsmittel konnte das Projekt noch um „Die große Nein-Tonne“ erweitert werden.
So ist gewährleistet, dass jede:r Schüler:in während der Schulzeit in der Tami-Oelfken-Schule in Jahrgang 2 mit „der großen Nein-Tonne“ eine „Entdeckungsreise ins eigene Selbstbewusstsein“ und in Jahrgang 3 mit „Mein Körper gehört mir!“ ein Programm über Grenzen, die niemand überschreiten darf, erfährt.