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50 Prozent mehr Schwimmunterricht für Drittklässler

Unterwasserfotografie von einem Jungen

Ein Schritt zur Senkung der Nicht-Schwimmer-Quote kann die erhebliche Ausweitung der Wasserzeit für Grundschulen, die im kommenden Schuljahr 2022/23 in der Stadt Bremen umgesetzt werden wird.

Statt 30 Minuten werden Drittklässler:innen künftig 45 Minuten im Wasser sein. Planerisch wurde damit eine Mammutaufgabe bewältigt. Zum Schwimmen für Grundschüler:innen, das die Bremer Bäder im Auftrag von SKB durchführt, gehört nicht nur die Planung der Wasserzeiten in den Bädern, hinzu kommen die Organisation der Beförderung durch Busse, die Begleitung von Fußgruppen und die Akquise von Personal.

Für Grundschulen ist die Umstellung ebenfalls erheblich, denn Stundenpläne müssen umgeschrieben, Beschäftigte zu anderen Zeiten eingesetzt und Gespräche mit Eltern geführt werden. Der allergrößte Anteil der Schulen ist mit der – auch von Schulleitungen geforderten – Wasserzeit-Erhöhung zufrieden. Einige Schulen, Schüler:innen, Beschäftigte und Eltern, müssen aber auch großen Herausforderungen begegnen. So ist es aufgrund der Vielzahl von Grundschulen (derzeit 78 in der Stadt, aber wachsend) und des Wegfalls des Westbades für das Grundschulschwimmen (Schließung im kommenden Schuljahr aufgrund des Abrisses und Neubaus) nicht immer möglich, An- und Abfahrzeiten punktgenau zu gestalten und Mittagszeiten von den Schwimmzeiten auszusparen. Lösungen werden von Schulen im letzteren Fall u.a. mit Lunchpaketen geschaffen.

Die Deputation für Kinder und Bildung hat der Erhöhung am 30.6.2022 einhellig zugestimmt.
Klar ist aber auch: Dass Kinder und Jugendliche schwimmen können sollen, kann überlebensnotwendig sein, ist aber nicht originär Aufgabe von Schulen, sondern ein gesamtgesellschaftliches Handlungsfeld. Elternhäuser, Bäder, Vereine und Schulen müssen den Weg gemeinsam gehen.

Die Deputation für Sport hatte sich am 28.6. mit dem Thema Schwimmen ebenfalls ausgiebig befasst.
Rund 10.000 Angebote zum Schwimmenlernen

Wir sind gemeinsam dran!

Text & Bild: Annette Kemp