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Projekttag "Naturpädagogik im Kunstunterricht" Grundschule Mahndorf

Kunstprojekt: Kinder, die einen Baum mit Plastikmüll geschmückt haben

Der Mensch nutzt und verändert die Umwelt heutzutage auf vielerlei Art und Weise – bereits unser Plastikverbrauch im Alltag hat enorme Auswirkungen auf die Umwelt.

Daher ist es wichtig, dass die heranwachsende Generation versteht, welche Bedeutung die Umwelt hat, welche Wechselwirkungen existieren und welchen Einfluss sie selbst haben. Umweltbildung bereits im Kindesalter hilft, den Nachhaltigkeitsgedanken in der Bevölkerung zu verankern.

Mit dem Projekt "Naturpädagogik im Kunstunterricht" an der Grundschule Mahndorf eröffnen die Initiator:innen mit der Verbindung von Kunst und Natur einen kreativen Erlebnisraum, der den Grundschüler:innen einen besonderen Zugang zu ihren individuellen Naturerfahrungen ermöglichen soll. Denn Kunst bildet und sensibilisiert zugleich. Sie führt über einen emotionalen und sinnlichen Zugang zu veränderter Wahrnehmung und öffnet Denk- und Freiräume.

22 Student:innen der Kunstpädagogik (Uni Bremen) entwickelten mit Lehrer:innen der Grundschule Mahndorf verschiedene Unterrichtskonzepte, die durch aktuelle Werke zeitgenössischer Künstler:innen inspiriert sind. Die Auseinandersetzung mit dem Thema Umweltschutz über die Kunst als Ausdrucks- und Kommunikationsform ist dabei bewusst gewählt. Im Mittelpunkt der Konzepte stand das Wahrnehmen, das Hinschauen, die Aufmerksamkeit, das Einfühlungsvermögen.
Die Grundschüler:innen beschäftigten sich in der ersten Projektphase mit Fragen wie: Wie fühlt es sich an ein Baum, eine Pflanze zu sein? Wie möchten diese behandelt werden? Welche Musik würde er wohl lieben? Sie versetzten sich in Traumreisen in das Seelenleben der Bäume und entwickelten aus ihren Erfahrungen Kunstinstallationen, Stop Motion Filme, Drucke und Licht-Performances. Jedes einzelne Kunstwerk hatte einen Bezug zu einem Baum auf dem Schulhof.

Kunstprojekt: Kinder, die mit Pappkartons eine Mauer um einen Baum erbaut haben
Schüler:innen der 4b

Einige Kinder ließen sich durch Bogomir Eckers Werk „Das Ohr“ inspirieren und kreierten große Ohren aus Styropor, damit die Bäume die fröhliche Atmosphäre auf dem Schulhofe besser wahrnehmen können. Andere starteten eine Müllsammelaktion in ihrem Stadtteil und schmückten einen Baum damit, ähnlich wie es der Künstler Lois Weinberger mit dem „Baumfest“ gemacht hatte, der damit das Verhältnis des Menschen zur Natur zeigen wollte, welches ein Spiegel der Gesellschaft ist.
Eine weitere Gruppe verdeutlicht, dass auch Bäume eine Privatsphäre haben und bauten einen Burgring aus Pappkarton um einen Schulhofbaum. Kirsten de Vries, Lehrerin an der Grundschule Mahndorf und Lektorin Universität Bremen betont die Motivation, Begeisterung und Offenheit gegenüber Kunstwerke anderer Kinder bei der großen Abschlusspräsentation.

Der Projekttag bot den Grundschüler:innen die Möglichkeiten zu experimentieren und ihre Erfahrungen mit den Bäumen auf ihrem Schulhof durch die Auseinandersetzung mit Kunst ganzheitlich zu durchdringen und zu erweitern. Die Kunst konnte helfen einen bewussten und nachhaltigen Umgang mit der Natur erfahrbar und verstehbar zu machen.