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Schulgeschichte erleben

im Schulmuseum Bremen

Zeitreise: Umkleiden und Kostümieren, Foto: Joachim Koetzle, Schulmuseum

Können Sie sich vorstellen um 1900 Schüler:in zu sein?
Auf einer Schiefertafel schreiben, mit dem Rechenschieber rechnen und mit 40 Kindern den ganzen Tag still und brav in einer Reihe in einer Holzuschulbank sitzen.

Im Schulmuseum können Besuchergruppen aller Altersstufen Bremer Schulgeschichte wahrhaftig begreifen. Denn die vielen Mitmachaktionen des Museums nehmen Bezuf auf die Reformpädagogik der 1920er Jahre und in den Räumen, wie in dem historischen Klassenraum, lässt sich die Zeit zurückdrehen. Bremer Kindheit und Jugend während des Nationalsozialismus, der Erdbunker von 1941 und „Hunger-Demokratie-Rock ̓ n Roll Schule und Kindheit im Nachkrieg“ sind weitere wichtige Themen.

Im NS-Raum: Foto: Joachim Koetzle, Schulmuseum

Zudem finden Sie über 3200 faszinierende Objekte wie Tierpräparate, Lehrmittelsammlungen, physikalische Apparaturen und eine Bibliothek mit 30.000 Büchern.

In regelmäßigen Abständen finden öffentliche Veranstaltungen und Vorträge statt und Lehrkräfte sind jederzeit eingeladen zu ihren Projekttehmen die museumspädagogischen Angebote des Schulmuseums zu nutzen.

Alle Informationen und aktuelle Hinweise zu Veranstaltungen, Vorträgen und Programmen finden Sie auf www.schulmuseum-bremen.de.

Eine Auswahl der meist gewählten museumspädagogischen Angebote finden Sie hier:

Museumspädagogische Angebote

Kaiserzeitprogramm, Foto: Joachim Koetzle, Schulmuseum

Das Programm vermittelt in einer Kurzführung Wissenswertes über Schule und Alltag Bremer Kinder um 1900. Anschließend gibt es eine Zeitreise im historischen Klassenraum: Im handlungsorientierten Rollenspiel tauchen die Schüler*innen in den kaiserzeitlichen Schulalltag ein. In den alten Holzbänken, mit Griffel und Schiefertafel erleben sie eine beispielhafte Schulstunde.
Das Programm ist für Klassen im 3.-6. Schuljahr geeignet, die eine Geschichtseinheit zum Thema „Kindheit in früheren Zeiten“ handlungsorientiert umsetzen wollen. Genauso können aber auch für höhere Klassen der Mittelstufe auf der Folie von Schule und Alltag in der Kaiserzeit weitere inhaltliche Schwerpunkte aufgegriffen werden: Aspekte der rigiden kaiserzeitlichen Erziehung, Alltag und soziale Ungleichheit in der Gesellschaft um 1900 können aufgegriffen werden. Zu Projektthemen wird eine Lehrkräfteberatung empfohlen.
Im Anschluss kann ein „historisches Frühstück" gebucht werden, das ein Stück Alltagsgeschichte auch durch Schmecken und Riechen anschaulich macht.

P5 NS-Führung Foto: Joachim Koetzle, Schulmuseum

Mit welchen Strategien wurden junge Menschen in das nationalsozialistische System eingebunden?
Die Ausstellungsabteilung zeigt, wie Propaganda ab 1933 die Lebensräume der Kinder und Jugend durchdrang. Dokumente, Fotografien und Erinnerungsstücke stammen von Bremer Zeitzeuginnen und Zeitzeugen.
Vier thematische Bereiche werden bei der Führung hervorgehoben: Zu Hause, Schule, Hitlerjugend, Leben im Krieg. Darauf aufbauend gibt es alternative museumspädagogische Module zur Führung:

1. selbständiges Erkunden mit Arbeitsbögen, Auswertung
2. forschendes Lernen mit Quellenarbeit
3. szenische Lesung zu zwei exemplarischen Unterrichtsstunden von 1934/36
4. Besichtigung des authentische Erdbunkers von 1941 zum Thema Luftkrieg
5. Projekttag zum Thema Rassismus (Einführung mit Bezug zur Schule in der Kaiserzeit und Schwerpunkt in der NS-Abteilung)

Zu Projektthemen wird eine Lehrkräfteberatung empfohlen.

Auf dem Gelände des Schulmuseums befindet sich ein Erdbunker, der 1940 erbaut wurde. Es ist heute der einzige öffentlich zugängliche Erdbunker in der Stadt und mahnendes Relikt des Weltkriegs. Bei der Erkundung des authentischen Ortes werden die beklemmenden Spuren des Luftkrieges erlebbar. Im museumspädagogischen Angebot wird der Luftkrieg auch in den Zusammenhang mit der nationalsozialistischen Kriegspropaganda gestellt.

Mit dem Aufbau der Weimarer Republik sollten nach 1918 demokratische Ideale auch in der Schule Einzug halten. Zur Erprobung neuer pädagogischer Konzepte wurden drei Versuchsschulen in Bremen eingerichtet. Historische Fotodokumente zeigen diese besonderen Schulkonzepte.
In einer Führung durch verschiedene Zeitschnitte vom autoritären Schulalltag der wilhelminischen Kaiserzeit zum Gegenmodell der ersten reformpädagogischen Schulen bis zur Zurichtung der Schule im Nationalsozialismus zeigen wir pädagogische Aspekte der Schulgeschichte auf. Ergänzt werden kann die Führung um Quellenarbeit oder Filmausschnitte mit Abschlussdiskussion. Das Angebot richtet sich vor allen an Pädagogikkurse und Berufsschulen.

Das Team des Schulmueums hat bisher auch Kontakte zu Zeitzeug:innen, v.a. zum Thema NS vermittelt.
Dies ist nach wqie vor möglich, wird inzwischen natürlich immer schwieriger und häufig gibt/gab es Zeitzeugengespräche in den Schulen entweder mit bekannten Persönlichkeiten (v.a. Verfolgten) oder aus der eigenen Schulgeschichte (ehemalige Lehrkräfte zB, vor allem zur Nachkriegszeit). Einige dieser Gespräche mit Zeitzeug:innen wurden jedoch festgehalten.

In der Dauerausstellung findet man Zeitzeugen-Interviews (in thematischen Ausschnitten) mit Bremern und Bremerinnen, die über ihre Kindheit im NS sprechen, an einem Touchscreen. Dazu wurden vor schon fast 20 Jahren Interviews mit 4 Bremerinnen und 4 Bremern der Jg. 1925-1929 geführt, die in drei DVDs vorhanden sind (die wir auch ausleihen) - aus diesen ausführlichen Interviews ist unser Touchscreen entstanden, der z.B. Antisemitismus im Unterricht, Kriegsfolgen, Schule im NS thematisiert.

In der Dauerausstellung gibt es auch kurze Interviews mit ehemaligen Schüler:innen der Versuchsschule Helgolanderstraße.

Andere Zeitzeugengespräche hat das Schulmuseum im Rahmen von Projekten selbst durchgeführt und zum Teil an Schüler:innen zur Projektarbeit vermittelt (z.B. mit Zeitzeugen der 68er-Schülerbewegung).